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Was ist das eigentlich dieses MTP?

Was ist das eigentlich dieses MTP?

Immer kürzere Produktlebenszyklen in der Prozessindustrie machen Innovationen im Engineering und Betrieb der Anlagen notwendig. Der modulare verfahrenstechnische Aufbau von Anlagen wurde bereits in der Industrie erprobt. Damit konnten Engineeringaufwände deutlich reduziert werden. Jedoch scheiterte das durchgängige modulare Engineering daran, dass Steuerungen unterschiedlicher Hersteller nicht innerhalb einer Anlage zusammen verwendet werden konnten. Das führt dazu, dass die Vorteile des modularen Aufbaus durch neue Aufwände bei der Integration der Module, im Folgenden Process Equipment Assembly (PEA) nach VDI/VDE-Richtlinie 2776 genannt, aufgehoben werden. Aus diesem Grund wurde eine herstellerunabhängige Beschreibung der Automatisierung der PEAs entwickelt und in der VDI/VDE/NAMUR-Richtlinie 2658 standardisiert. Diese Beschreibung erlaubt es mehrere PEAs mit Steuerungen verschiedener Hersteller in einen beliebigen Process Orchestration Layer (POL) zu integrieren. Darunter versteht man das übergeordnete Steuerungs- und Managementsystem einer modularen Anlage, dessen Funktionalitäten einem Prozessleitsystem ähnlich sind. Die Beschreibung einer PEA erfolgt dabei über ein Module Type Package (MTP).

Hierbei werden alle notwendigen Informationen, die für die Integration in ein POL notwendig sind, innerhalb des MTP beschrieben. Als Basis dient die Beschreibung aller zu kommunizierenden Variablen des OPC UA Servers der PEA, der als Kommunikationsschnittstelle zur Steuerung dient. Weiterhin werden ein Bedienbild als Strukturbeschreibung, Dienste als gekapselte Prozessfunktionalitäten sowie unter anderem Aspekte hinsichtlich Alarme und Diagnose im MTP beschrieben. Generiert wird das MTP vom PEA-Hersteller. Es wird als AutomationML-Datei im Anschluss vom Anlagenbetreiber in die Systeme der Prozessführungsebene importiert.

Über das MTP können PEAs schnell in modulare Anlagen integriert werden, um ähnlich wie bei einem USB-Treiber, ein Plug and Produce zu ermöglichen.

Weiterführende Literatur zum MTP